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»Quälbarer Leib – Ein Körpergesang« von Amir Gudarzi

Am Dienstag, 9. Mai 2023, fand um 19:30 Uhr im Grabbe-Haus die Verleihung des Grabbe-Preises 2022 an Amir Gudarzi mit anschließender szenischer Lesung aus dem Gewinnertext statt. → Fotos

In »Quälbarer Leib – ein Körpergesang« führt der aus dem Iran stammende und in Wien lebende Schriftsteller heutige und mythologische Figuren zusammen. Kunstvoll verknüpft Amir Gudarzi verschiedene Erzählstränge und versucht, ein komplexes Geflecht von globalen, um Macht ringenden Kräften zu entwirren und zu verstehen. Die Ensemblemitglieder Stella Hanheide, Hartmut Jonas, Alexandra Riemann und Gernot Schmidt lesen Ausschnitte. Moderiert wird der Abend von Schauspieldirektor Jan Steinbach und Dramaturgin Sophia Lungwitz.

Das tägliche (Über-)Leben einer Minensucherin, deren unvorsichtige Kollegen häufig wechseln. Ein roter und ein schwarzer Fluss, die sich aus Millionen kleinster Partikel zusammensetzen und nach und nach mehrere Länder vereinnahmen. Welteneroberer Odysseus und seine Männer, gefangen in der Höhle des einäugigen Riesen Polyphem. Dädalus, genialer Baumeister und Techniker, herumirrend im Labyrinth des Minotaurus, nach einem Ausweg suchend. Europa selbst, eine Schar betrunkener Politiker*innen und ein namenloser Autor, der gezeichnet ist durch Verfolgung, Angst und Flucht.

Aus einer Vielzahl von Einsendungen hatte sich die Jury des Christian-Dietrich-Grabbe-Preises zur Verleihung des mit 15.000 Euro dotierten Hauptpreises für den neuen Theatertext von Amir Gudarzi entschieden, der für sein literarisches Schaffen bereits zahlreiche Stipendien und Preise erhalten hat und in der kommenden Spielzeit Hausautor am Nationaltheater Mannheim wird. Der vom Landestheater Detmold und der Grabbe-Gesellschaft Detmold ausgeschriebene Grabbe-Preis 2022 wurde für Stücke vergeben, die von politischem Bewusstsein getragen sind und sich an gesellschaftlicher Wirklichkeit orientieren. Gesucht wurden Theatertexte, die die Beziehungen zwischen demokratischem Staat und individueller Verantwortung innovativ beschreiben, sich den komplexen Widersprüchen der globalen Gegenwart widmen und über Perspektiven und Neuentwürfe von politischer und gesellschaftlicher Realität nachdenken. Die Jury bestand aus Intendant Georg Heckel, der leitenden Schauspieldramaturgin Sophia Lungwitz, Dr. Peter Schütze, Präsident der Grabbe-Gesellschaft sowie Harald Müller vom Verlag Theater der Zeit, der den Gewinnertext in der Ausgabe tdz 11/22 erstveröffentlichte.

Das Stück wird von Schauspieldirektor Jan Steinbach in Szene gesetzt und am 19. April 2024 im Landestheater Detmold uraufgeführt. Alle Mitglieder der Grabbe-Gesellschaft erhalten Freikarten für die Premiere. Wir bitten Sie, Ihre Kartenwünsche bis zum 5. April 2024 an info@grabbe.de zu richten.

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