Skip to content

Der Grabbe-Hauptpreis geht an Amir Gudarzi

Der mit 15.000 Euro dotierte Christian-Dietrich-Grabbe-Preis 2022 geht an Amir Gudarzi für sein Stück „Quälbarer Leib – ein Körpergesang“. Der 1986 in Teheran geborene Autor lebt seit 2009 im Exil in Wien und erhielt für sein literarisches Schaffen bereits zahlreiche Stipendien und Preise. „Wir freuen uns über ein Werk, das mit großer Wucht komplexe Zusammenhänge erfasst und uns das Schreiben von Bühnenwerken als innere Notwendigkeit vermittelt“, sagt Intendant Georg Heckel.

Der vom Landestheater Detmold und der Grabbe-Gesellschaft Detmold ausgeschriebene Grabbe-Preis wird 2022 für Stücke vergeben, die von politischem Bewusstsein getragen sind und sich an gesellschaftlicher Wirklichkeit orientieren. Gesucht wurden Theatertexte, die die Beziehungen zwischen demokratischem Staat und individueller Verantwortung innovativ beschreiben, sich den komplexen Widersprüchen der globalen Gegenwart widmen und über Perspektiven und Neuentwürfe von politischer und gesellschaftlicher Realität nachdenken. Der Hauptpreis teilt sich in ein Preisgeldvon 7.500 Euro und einen Uraufführungsvertrag von ebenfalls 7.500 Euro auf. Das prämierte Werk wird im Fachmagazin „Theater der Zeit“ abgedruckt. Verlagsleiter und Herausgeber Harald Müller: “Wir erkennen in Amir Gudarzi einen ambitionierten und ernsthaften Autor, der konfliktstark und formbewusst den Phobien unserer Gegenwart nachzugehen versteht und versucht, diesen beizukommen – mit einem starken Mut zum Wagnis!“

Für den erstmals ausgeschriebenen Förderpreis sind die Texte dreier Autorinnen nominiert: „Karla sagt“ von Johanna Kaptein, Henriette Seiers „Drama für den Kopf. Ein Klamauk“ sowie „Schwarz Rot Golden“ von Hannah Zufall stehen zur Publikums-Wahl. Aus den drei ausgewählten Stücken werden Fragmente von jeweils ca. zehn Minuten digital produziert und im Frühsommer auf der Webseite des Landestheaters Detmold präsentiert. Das Onlinevotum zum Förderpreis wird unter www.grabbe-foerderpreis.de ermittelt. Dem Gewinnertext winkt ein Preisgeld von 5.000 Euro. „Die drei Texte unterscheiden sich gattungsmäßig und thematisch stark“, erläutert Dr. Peter Schütze, Präsident der Grabbe-Gesellschaft: „Ein monologisch und chorisch angelegtes Drama über Orientierungen und Perspektiven unter Lockdown-Bedingungen, ein auf kurze Dialogwechsel zugespitztes Konversationsstück über Freundschaft und Zerwürfnis dreier sehr unterschiedlicher Frauen und schließlich eine mit viel Kenntnis und Witz verfasste Satire über Theater und Publikum. Ich bin gespannt, für welchen Text die Zuschauer sich entscheiden.“

Die Jury bestand aus Intendant Georg Heckel, der leitenden Schauspieldramaturgin Sophia Lungwitz, Dr. Peter Schütze, Präsident der Grabbe-Gesellschaft sowie Harald Müller vom Verlag Theater der Zeit.

 

An den Anfang scrollen