
Goethe-Theater Bad Lauchstädt: Rezitationsmatinée
Szenen aus der Tragödie „Herzog Theodor von Gothland“ von Christian Dietrich Grabbe
in einer Fassung von Ilsedore Reinsberg, gelesen von dem Schauspieler Thomas Thieme.
Thomas Thieme, geboren 1948 in Weimar, gehört zu den bedeutendsten deutschen Bühnenkünstlern und Charakterdarstellern unserer Zeit. Nach seinem Studium folgten Engagements an verschiedenen Theatern, a. a. in Halle (Saale). 1981 verließ Thieme die DDR. In der Bundesrepublik war er zunächst in Frankfurt (Main) und später drei Jahre am Burgtheater Wien engagiert. In Hamburg wurde er 2000 zum Schauspieler des Jahres gekürt. Sein Filmdebüt gab Thieme in der legendären Verfilmung Egon Günthers „Lotte in Weimar“. Berühmt wurde seine Darstellung des Kulturministers Kempf in „Das Leben der Anderen“ (2006).
Das 1822 vollendete, jedoch erst 1892 in Wien uraufgeführte Drama „Herzog Theodor von Gothland“ ist das originellste und zugleich düsterste Drama des heute fast vergessenen Dramatikers Christian Dietrich Grabbe (1801-1836). Grabbe gilt neben Büchner als der bedeutendste Erneuerer des deutschen Dramas. Seine Stücke führen eine düstere Weltsicht in zum Teil schrillen Szenen vor. Herzog Theodor, der Held des Dramas, wird arglistig getäuscht, weicht vom Pfad der Tugend ab und wird zum blutrünstigen Rächer und Mörder.
Foto: Goethe-Theater Bad Lauchstädt